kritische Musikbetrachtungen - Maximo Park - A Certain Trigger

mp3px

Da unser Blog erst jetzt startet, kommt als erste Musikkritik, von mir noch mal ausgegraben, ein Review zum (meiner Meinung nach) Hammeralbum Ende 2005:

Maximo Park – A Certain Trigger

Jeder, der sich ein wenig mit dem Phänomen „New Rock“ beschäftigt, kennt das Problem. Jede Woche wird eine neue Band von diversen, vornehmlich britischen Musikgazetten in den Himmel gehyped. Die neuen Bands, die da am Horizont des Musikgeschehens mit schillerndem Silberstreif auftauchen, sind dann immer die Retter des Rock and Roll, oder das fünfte Franz Ferdinand Konglomerat.


So stand ich der Veröffentlichung des Albums „A Certain Trigger“ der Gitarrenhelden Maximo Park eher etwas kritisch gegenüber. Man kannte ja die Problematik der hochgejubelten Bands. Ein Freund von mir nervte mich aber solange, bis ich mich mit dem Strom mitreißen lies und mir die Platte zu Gemüte geführt habe. Also, rauf damit aufn iPod, und ab in die Uni. Dabei Musikhören :D

Schon der erste Track, „Signal & Sign“, schmeichelte meinem anspruchsvollen Ohr doch sehr. Ein feiner Bass, coole Drums, die genreüblichen Gitarren und der Einsatz von Synthies malen frischen Rock an die Wand. Dazu die markante Stimme des Leadsängers Paul Smith, der einen unvergleichlichen Akzent hat. Kollegen in den einschlägigen Musikgazetten vergleichen ihn oft mit einem „würdigen Nachfolger der Undertones (laut.de)“. Diesem Statement kann ich wohl blind folgen :D

Kommen wir zum (bekannten) Track 2 auf der genialen Scheibe, „Apply some Pressure“. Für mich ein echter Hit, hier gibt’s nur eine Richtung, nämlich schwer nach vorn. Ein unglaublich mitreissender Titel, vorm geistigen Auge sieht man schon die schmalbrüstigen Anzugträger mit Häkelkrawatte in der Indie-Disko dazu abstampfen. Die für ihre Wortmalereien bekannte UK Musikzeitung NME titelte zu diesem Song, es wäre ein „zerfledderter Bums-Pop-Klassiker voll sexueller Neurosen, vorgetragen von einem Sänger, der eine Überdosis Haarpomade intus hat.“ Alleine dieses Statement reicht im britischen Musikbiz dazu aus, einen Höllenstart hinzulegen, oder? Das mit der Pomade lass ich mal so stehen, das Bild oben sagt glaube ich mehr als 1000 Worte.

Kracher folgt auf Kracher, über „Grafitti“, meinem Liebling „Going Missing“, dem groovenden „The Coast is always changing“ bis zum Ende mit „Kiss u Better“, haben die Jungs einfach fetzige, frische und melodische Tracks abgeliefert, die einfach funktionieren! Ich kann nur jedem empfehlen, der diese Scheibe noch nicht hat, Kaufen Kaufen Kaufen! Für mich eines der Top-Debüts des Jahres 2005.

Die Herren Maximo Park kommen übrigens nicht aus London, sondern aus Newcastle. Ich war last year in UK, auch Newcastle stand auf dem Programm. Ich verstehe vollkommen, das Mister Smith und Konsorten mit Textzeilen wie „a night i lost my head“ auf sich aufmerksam machen. In der Stadt kann man nur saufen oder rocken, aber das ist subjektiv! :D

Produziert hat dieses TopAlbum übrigens Paul Epworth (Bloc Party, Babyshamples), aufgenommen wurde die Scheibe in New York. Released wurde das Album auf Warp Records ( Nightmares on Wax). Aber das ist ja kein Hindernis, dieses Superdebüt zu geniessen! Um mit einem schönen Spruch abzuschließen, diese Jungs haben „das frischeste Deo im miefigen Rockbusiness zur Zeit!“ (laut.de).

Rock on! Euer schneuz

Trackback URL:
https://geezer.twoday.net/stories/1953036/modTrackback


Apple
Arcade
Inside News
Kino
Musik
Netzgeflüster
Ordinary Life
Soul Kitchen
Spaßecke
Sport
Tech News
TV
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren